Touren-Regeln für gemeinsame Ausfahrten

Das Fahren in der Gruppe erfordert wesentlich mehr Disziplin, als wenn man allein oder zu zweit unterwegs ist. Deshalb ist es unerlässlich, dass Regeln befolgt werden. Wir bewegen uns im öffentlichen Verkehrsraum und wollen weder uns noch andere Verkehrsteilnehmer oder Passanten gefährden.

0. Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO)

Der Fahrzeuglenker und – falls abweichend – der Fahrzeughalter sind für den vorschriftsmäßigen und verkehrssicheren Zustand des Fahrzeuges verantwortlich.
Bei offensichtlich nicht vorschriftsmäßigem oder nicht verkehrssicherem Fahrzeugzustand werden die Insassen, die Teilnehmer und unbeteiligte Dritte möglicherweise gefährdet.
Wir behalten uns vor, ein entsprechendes Fahrzeug von der Tour auszuschließen. Gleiches gilt, wenn der Fahrer nicht fahrtüchtig erscheint und kein Ersatzfahrer zur Verfügung steht.

1. Überholen

Wir fahren Ausfahrten und keine Rennen. Den ersten Fahrer erwartet im Ziel kein Preis. Daher wird während der Etappen nicht innerhalb der Gruppe überholt. Die Formation ist in der Regel nicht festgelegt und kann nach jeder Pause neugestaltet werden.
Ausnahme: Der Vorausfahrende fordert seinen Hintermann eindeutig zum Vorbeifahren auf.

2. Abbiegen

Wir fahren miteinander, nicht gegeneinander. Darum achtet bitte jeder auf seinen Vordermann und den Fahrer hinter sich. Bitte nicht dem Vordermann auf Gedeih und Verderb hinterher hetzen.
Beim Abbiegen bitte auch den Hintermann im Rückspiegel suchen, damit auch alle gemeinsam am nächsten Checkpoint ankommen.

Fällt der Hintermann zurück und droht den Anschluss zu verlieren, ist auf gFällt der Hintermann zurück und droht den Anschluss zu verlieren, ist auf geeignete Weise der Vorausfahrende zu informieren (Lichthupe, (An-)Rufen, Winken, Schallzeichen – je nach Möglichkeit und Erfolgsaussicht). Ggfls. an geeigneter, übersichtlicher Stelle (Parkbucht, Seitenstreifen etc.) den Hintermann aufschließen lassen. Der übrige Verkehr darf nicht beeinträchtigt bzw. behindert werden!

Geht doch einmal der Anschluss verloren, auf der Hauptstraße bleiben. Der Vordermann wartet sichtbar am nächsten Abzweig, um den Anschluss wiederherzustellen.

3. Geschwindigkeit

Bei Kolonnenfahrten werden üblicherweise die weniger schnellen Fahrzeuge vorn im Tross untergebracht. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, ist es in Absprache sinnvoll, die gemütlicheren Fahrer der Nachhut zuzuordnen, damit eine individuellere Geschwindigkeit gefahren werden kann.

Grundsätzlich gilt: Die zulässige Höchstgeschwindigkeit gilt auch für uns. Übrigens gilt diese auch nur bei bestmöglichen Bedingungen (trockene, saubere Straße, gute Sicht, kein Verkehr…). Jeder Fahrer fährt die Geschwindigkeit, die er für angemessen hält unter Beachtung der allgemein bekannten Verkehrsregeln.

Niemand soll oder muss schneller fahren, als er möchte und nichts ist schlimmer, als die eigenen Kräfte zu überschätzen oder zu überreizen.

4. Straßenverkehrsordnung (StVO)

Bei allen Touren fährt jeder auf eigenes Risiko und eigene Gefahr. Der vorausfahrende Tourguide ist in jeder Hinsicht von jeder Verantwortung freizusprechen, die die nachfahrende Gruppe betreffen.

Der Tourguide sollte allerdings bedenken, dass die zuletzt Fahrenden eine wesentlich höhere Geschwindigkeit fahren müssen, als die Vorausfahrenden, um den Anschluss zu halten. Daher ist es wichtig, innerhalb geschlossener Ortschaften eher etwas langsamer zu fahren, um das Zusammenbleiben der Gruppe zu gewährleisten. Ganz wichtig ist auch: Nicht sperren! – Unsere Ausfahrt ist keine genehmigte Fahr-Veranstaltung mit festgelegter Strecke, sondern eine Art „Sternfahrt“ mit gemeinsamem Tour-Abschluss, bei der man keinen Anspruch auf „Zusammenbleiben“ hat. An der nächsten Abzweigung wird gewartet; es gibt also keinen Grund für ordnungswidrige Sperraktionen!

5. Pausen

Nicht nur für die Raucher unter uns sind Pausen nach ca. 50 – 60 km (auf kleinen Landstraßen) oder nach ca. 200 km (auf Autobahnen) empfehlenswert.

6. Tankstopps

Der Start sollte immer mit vollem Tank erfolgen.

Die Tankpausen richten sich nach dem größten Verbrauch.
Wer weniger Pausen macht, fährt mehr!

7. Mehrtagestouren

Bei Touren, die weiter weg führen, ist es empfehlenswert, wenn der Tourguide einen einfachen Ablaufplan mit den wichtigsten Stationen (Hotelname, Adresse usw.) und der Streckenführung austeilt. Auch die Handynummern aller Mitfahrer sollten ausgetauscht worden sein.

8. Autobahnfahrten

Der Hintermann sollte seinen Vordermann im Spiegel sehen können, dann funktioniert das auch umgekehrt. Bei hohem Verkehrsaufkommen hat es sich bewährt, wenn der Schlussmann den Überholvorgang einleitet und so der gesamten Gruppe ermöglicht, auf die linke Fahrspur zu wechseln. Es lässt sich aber trotzdem nicht vermeiden, dass sich immer wieder andere Autofahrer zwischen die Gruppe zwängen. Lasst sie. Wir haben wahrscheinlich die schöneren Autos. 🙂

9. Verhalten bei Unfällen

Warnweste anziehen, dann Unfallstelle nach beiden Seiten ca. 200 Schritt weit weg mit Warndreiecken absichern.

Zeugen und Ersthelfer bleiben an der Unfallstelle, die Übrigen verlassen die Unfallstelle und bleiben möglichst außerhalb der Sichtweite, denn das Blaulicht-Orchester braucht Platz zum Arbeiten.
Achtung: Beim Verlassen der Unfallstelle möglichst keine Spuren verändern.

Es wird geklärt, wo man sich „danach“ wieder trifft. Einer fährt mit den „Übriggebliebenen“ weiter.

10. Offen Ansprechen

Bei irgendwelchen Anregungen, Wünschen oder Kritik, diese bitte unverzüglich beim nächsten Halt ansprechen. Es hat keiner etwas davon, wenn man mit einem dicken Hals hinterherfährt und Fruststau entsteht.